Der Flughafen Friedrichshafen beschränkt ab sofort die Betriebszeiten. Nach dem Wegfall der Lufthansa-Flüge begrenzt der Bodensee-Airport seit dem 8. Mai vorübergehend seine tägliche Geschäftszeit von bisher 6 bis 22 Uhr auf 8 bis 19 Uhr. Das bestätigt Bernd Behrend, Pressesprecher des Bodensee-Airport, nach einem Medienbericht gegenüber dem SÜDKURIER.

Die Einschränkung soll vorerst bis zum 26. Oktober gelten, dem Ende des Sommerflugplans, erklärt Behrend. Dieser Schritt hat zur Folge, dass rund 150 Mitarbeiter in Kurzarbeit müssen. Zuvor hatte die Geschäftsführung beim Verkehrsministerium des Landes Baden-Württemberg beantragt, von der gesetzlichen Betriebspflicht befreit zu werden.

Diese Flugzeuge dürfen vor 8 Uhr starten

Hintergrund dieser Entscheidung ist der Wegfall der Lufthansa-Flüge zwischen Frankfurt und Friedrichshafen seit April. „Deshalb geht die Feuerwehrbereitschaft runter, was dem Flughafen Personal spart“, sagt Behrend. Wichtig zu verstehen sei aber, dass der Flughafen weiterhin ab 6 Uhr geöffnet sei. Nur die Feuerwehrbereitschaft sei erst ab 8 Uhr in vollem Maße gewährleistet. Davor dürften nur kleine Flugzeuge starten, die eine niedrigeren Feuerwehrbereitschaft voraussetzen.

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Wenn morgens zwischen 6 und 8 Uhr eine Fluglinie hier landen will, könne sie das künftig trotzdem mit 24-stündiger Voranmeldung machen. „Dann würden wir mit entsprechender Mitarbeiter aus der Feuerwehr und in der Abfertigung bereitstellen.“

Flüge nach Frankfurt? „Ist noch nichts spruchreif“

Sprecher Behrend betont, der eingeschränkte Betriebszeit sei „nicht in Stein gemeißelt“. Es stehe der Geschäftsführung frei, dies kurzfristig zu ändern, sofern man kurzfristigen Flugverkehr akquiriere. Um eine Verbindung nach Frankfurt in Zukunft zu bieten, diskutiere man intern aktuell unterschiedliche Szenarien. „Wir sind auf einem guten Weg, es ist aber noch nichts spruchreif.“ Man könne diese jedoch nur anbieten, sofern eine gesicherte Nachfrage vorhanden sei. Das hänge auch von den großen Unternehmen der Region ab, beispielsweise ZF, Airbus oder MTU.

Bernd Behrend, Pressesprecher des Flughafens Friedrichshafen.
Bernd Behrend, Pressesprecher des Flughafens Friedrichshafen. | Bild: Lena Reiner

Wechsel auf dem Chefposten ab 2026

Eine weitere Veränderung gibt es beim Flughafen Friedrichshafen: Ab 1. Juni 2026 übernimmt Detlef Schäfer den Chefposten von Claus-Dieter Wehr. Dieser geht nach zehn Jahren an der Spitze des Flughafens in den Ruhestand, wie Sprecher Behrend bestätigt. Der Aufsichtsrat hatte sich für Schäfer als Nachfolger entschieden. Schäfer bringt rund 30 Jahre Erfahrung in der Luftfahrt mit. Er hat in dieser Zeit für unterschiedliche Fluggesellschaften Erfahrung gesammelt, unter anderem auch in Führungsposition.

Claus-Dieter Wehr, Geschäftsführer des Flughafens Friedrichshafen.
Claus-Dieter Wehr, Geschäftsführer des Flughafens Friedrichshafen. | Bild: Katy Cuko

Detlef Schäfer soll ab 1. September bereits eingearbeitet werde, bestätigte Behrend. Warum Schäfer so früh bereits eingearbeitet werde, dazu konnte der Sprecher keine Aussage machen. „Es ist ein sehr umfangreicher Job, deshalb freuen wir uns über jede Verstärkung“, sagte Behrend und fügte hinzu: „Damit wird es den Bodensee-Airport auch noch im Jahr 2026 geben.“